Genetik unterscheidet sich selbstverständlich nicht von einem Schaf zum anderen! Aber jedes Individuum hat seine eigene Allel-Ausstattung (kann ja jeder pro Gen nur zwei haben) und daraus ergibt sich, daß Allel-Frequenzen zwischen Rassen und Schlägen unterschiedlich sind.
Das bedeutet: Was bei der einen Rasse die Norm ist, ist bei der anderen extrem selten. (Von nicht vorhanden sollte man nicht sprechen. Nicht absolut. Höchst unwahrscheinlich ist da besser!)
Haarschafe sind nicht nur oft besonders bunt - sie sind auch besonders schön bunt. Das Haarkleid zeigt und behält die Farbe viel deutlicher als Wollfasern.
In Punkto Farbvererbung sind Nolanas die Kür! Auch wenn das Zuchtziel ein einheitlicher (phäomelanischer = tan) Phänotyp ist, gibt es da (noch) eine große Vielfalt.
Da diese Schafe verschiedene Ursprungsrassen vereinen, kommt bei Nolanas in Punkto Allel-Ausstattung verdammt viel zusammen!
Bei älteren, "durchgezüchteten" Rassen gibt es an vielen Genen/Genorten nur (höchstwahrscheinlich!) EINE Variante. Das macht es einfacher, weil man eben erst mal vom Wahrscheinlichen ausgehen kann. Nur wenn das keinen Sinn ergibt, guckt man mal nach anderen Möglichkeiten. Denn: Ausnahmen kann es immer geben! Wenn so gut wie alle Varianten im Repertoire vorkommen, spielt man ein Spiel mit verdammt vielen Karten! Wobei verschiedene Varianten gleiche Phänotypen (= gleiches Aussehen) ergeben können. Soll ja nicht zu einfach sein!
Deshalb hier mal ein paar Buchempfehlungen für alle, die Spaß an solchen komplexen Farbrätseln haben!
Da wäre zuerst The Damara of Southern Africa. (ISBN 978-0-620-38877-1) Ein tolles Buch, das mir der südafrikanische Herausgeber auf den Lofoten geschenkt hat. Das alleine macht es für mich zu einem besonderen Buch aber der Inhalt ist auch spitze! Nicht nur in Punkto Farbvererbung bei Haarschafen! Das ist vielleicht etwas schwierig zu beziehen aber wirklich empfehlenswert!
Aber: Das Buch ist auf englisch und erfordert fundierte Grundkenntnisse!
Es beschreibt unglaublich viele Phänotypen, die bei Damaras beobachtet wurden - mit Erklärungen und Hypothesen zu den Genotypen. Faszinierend ist alles, was irgendwie "weißfleckig" ist. Und Sachen zu Roaning, die vielleicht erklären, wo dieses Nolana X Lacaune Lamm seine interessante Farbe her hat:
Für die Grundkenntnisse empfiehlt sich natürlich Bunte Schafe weil es sich nicht auf die üblichen Allele einer bestimmten Rasse beschränkt, sondern Farbgenetik der Schafe an sich erklärt. Für alle Rassen. Grundwissen eben... mal auf andere Art erklärt für Leser, die bisher keinen Zugang zu dem Thema gefunden haben.
Wer sich besonders für die möglichen Allele der Kamerunschafe interessiert, für den gibt es auch ein Buch! Von Dirk Süllentrop. Auch hier gilt: Die Genetik an sich ist bei allen Schafen gleich. Kameruner "funktionieren" nicht anders als andere Schafe. Bloß die Allefrequenz kann in anderen Rassen abweichen. Mit diesem Wissen im Hinterkopf kann man auch als Züchter von ... z.B. Drenthe Heideschafen von dem Buch profitieren!
Und ganz am Schluß noch eine Empfehlung: timeless coloured sheep. Da geht es um alles Mögliche rund um "bunte Schafe" aber auch sehr detailliert um Farbvererbung. Nicht gerade günstig und die Kapitel über Farbgenetik brauchen fundierte Grundkenntnis oder sehr viel Enthusiasmus. Als weiterführende Literatur aber sehr, sehr empfehlenswert! Eben ein Buch über "zeitlose, bunte Schafe"!
Das bedeutet: Was bei der einen Rasse die Norm ist, ist bei der anderen extrem selten. (Von nicht vorhanden sollte man nicht sprechen. Nicht absolut. Höchst unwahrscheinlich ist da besser!)
Haarschafe sind nicht nur oft besonders bunt - sie sind auch besonders schön bunt. Das Haarkleid zeigt und behält die Farbe viel deutlicher als Wollfasern.
Farbgenetik Haarschafe - Bild von Corinna Bachmann |
In Punkto Farbvererbung sind Nolanas die Kür! Auch wenn das Zuchtziel ein einheitlicher (phäomelanischer = tan) Phänotyp ist, gibt es da (noch) eine große Vielfalt.
Da diese Schafe verschiedene Ursprungsrassen vereinen, kommt bei Nolanas in Punkto Allel-Ausstattung verdammt viel zusammen!
Bei älteren, "durchgezüchteten" Rassen gibt es an vielen Genen/Genorten nur (höchstwahrscheinlich!) EINE Variante. Das macht es einfacher, weil man eben erst mal vom Wahrscheinlichen ausgehen kann. Nur wenn das keinen Sinn ergibt, guckt man mal nach anderen Möglichkeiten. Denn: Ausnahmen kann es immer geben! Wenn so gut wie alle Varianten im Repertoire vorkommen, spielt man ein Spiel mit verdammt vielen Karten! Wobei verschiedene Varianten gleiche Phänotypen (= gleiches Aussehen) ergeben können. Soll ja nicht zu einfach sein!
Deshalb hier mal ein paar Buchempfehlungen für alle, die Spaß an solchen komplexen Farbrätseln haben!
Da wäre zuerst The Damara of Southern Africa. (ISBN 978-0-620-38877-1) Ein tolles Buch, das mir der südafrikanische Herausgeber auf den Lofoten geschenkt hat. Das alleine macht es für mich zu einem besonderen Buch aber der Inhalt ist auch spitze! Nicht nur in Punkto Farbvererbung bei Haarschafen! Das ist vielleicht etwas schwierig zu beziehen aber wirklich empfehlenswert!
Damara - mit vielen Lesezeichen in den Farbgenetik- Kapiteln! |
Aber: Das Buch ist auf englisch und erfordert fundierte Grundkenntnisse!
Es beschreibt unglaublich viele Phänotypen, die bei Damaras beobachtet wurden - mit Erklärungen und Hypothesen zu den Genotypen. Faszinierend ist alles, was irgendwie "weißfleckig" ist. Und Sachen zu Roaning, die vielleicht erklären, wo dieses Nolana X Lacaune Lamm seine interessante Farbe her hat:
Für die Grundkenntnisse empfiehlt sich natürlich Bunte Schafe weil es sich nicht auf die üblichen Allele einer bestimmten Rasse beschränkt, sondern Farbgenetik der Schafe an sich erklärt. Für alle Rassen. Grundwissen eben... mal auf andere Art erklärt für Leser, die bisher keinen Zugang zu dem Thema gefunden haben.
Wer sich besonders für die möglichen Allele der Kamerunschafe interessiert, für den gibt es auch ein Buch! Von Dirk Süllentrop. Auch hier gilt: Die Genetik an sich ist bei allen Schafen gleich. Kameruner "funktionieren" nicht anders als andere Schafe. Bloß die Allefrequenz kann in anderen Rassen abweichen. Mit diesem Wissen im Hinterkopf kann man auch als Züchter von ... z.B. Drenthe Heideschafen von dem Buch profitieren!
bunte Kamerunschafe Maintal Kamerunschafe |
Und ganz am Schluß noch eine Empfehlung: timeless coloured sheep. Da geht es um alles Mögliche rund um "bunte Schafe" aber auch sehr detailliert um Farbvererbung. Nicht gerade günstig und die Kapitel über Farbgenetik brauchen fundierte Grundkenntnis oder sehr viel Enthusiasmus. Als weiterführende Literatur aber sehr, sehr empfehlenswert! Eben ein Buch über "zeitlose, bunte Schafe"!
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